1 January 2000
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Vergleiche das Phänomen des Denkens mit dem Phänomen des Brennens! Kann nicht das Brennen, die Flamme, uns rätselhaft erscheinen? Und warum die Flamme mehr als der Tisch? - Und wie klärst Du dieses Rätsel auf? Und wie soll nun das Rätsel des Denkens aufgelöst werde? - Wie das der Flamme? (Ludwig Wittgenstein) Schwätzt doch nicht. Was wollt ihr denn? Wenn die Fixsterne nicht einmal fix sind, wie könnt ihr denn sagen, dass alles Wahre wahr ist? (Georg Christoph Lichtenberg) Konzert für Sologehirn - Manchmal kann ich wie unter einem Kräfteschwall im Kopf den Genuss des Denkens umd des Denkens willen ganz und gar auskosten - des reinen Denkens - eines Denkens, gleich dem Entspannen und wieder Anspannen eines Schwimmers, der sich frei im körperwarmen Wasser bewegt - (Paul Valéry) Apologie Spezialität ist mir unmöglich. Ich werde belächelt. Sie sind kein Dichter, Sie sind kein Philosoph, Sie sind weder Geometer noch sonst etwas. Sie betreiben nichts gründlich. Mit welchem Recht sprechen Sie von dieser Sache, da Sie sich ihr nicht mit Ausschliesslichkeit widmen? Ach ja, - ich bin wie das Auge, welches sieht, was es sieht. Es braucht sich nur ein klein wenig zu bewegen, und die Mauer verwandelt sich in einer Wolke; die Wolke in eine Uhr; die Uhr in Buchstaben, die sprechen. - Vielleicht ist das meine Spezialität. (Paul Valéry) - Was tust du den ganzen Tag? - Ich erfinde mich. (Paul Valéry) Im Hirn gibt es Fächer mit Aufschriften: An günstigem Tag untersuchen. - Nie daran denken - Vertiefen unnötig. - Inhalt nicht geprüft - zwecklose Sache. Schatz bekannt: kann jedoch erst in zweitem Leben erforscht werden. Dringend - Gefährlich - Heikel - Unmöglich - Aufgegeben - Reserviert - Für andere! - Meine Stärke - Schwierig usw. - Man kann sich vorstellen, dass zu jedem Gedanken eine anderer Gedanke gehört, der ihn konnotiert - eine Karte, auf der sein (Entwicklungs-)Alter, sein Verhältnis zum Aktuellen, sein Gebrauchswert usw. mehr oder weniger aufgezeichnet wird - (Paul Valéry) Ein physikalischer Versuch der knallt ist allemal mehr wert als ein stiller, man kann also den Himmel nicht genug bitten, (dass) wenn er einen etwas erfinden lassen will es etwas sein möge das knallt. (Georg Christoph Lichtenberg)

on: Max Black (Music Theatre)