1 January 2000, Heiner Goebbels
Material (de)

Werkkommentar

...Meme soir.- /... am selben Abend.-

Heiner Goebbels Szenisches Konzert für 6 Perkussionisten. Musik, Konzept und Regie - Heiner Goebbels Bühne und Licht - Klaus Grünberg Ton - Willi Bopp Uraufführung: September 2000 BR musica viva, Kammerspiele München „.... es wird - eher wie in einer Performance - darum gehen, Verrichtungen nachzugehen, die zwar eine sehr wohl dramatische (und dramaturgisch gestützte) Wirkung haben, sich aber durch die Abwesenheit des Theatralischen auszeichnen: Viele Vorgänge also, die durch sich selbst, bzw. durch die Konditionen ‘szenisch’ sind, nicht durch die Behauptung ‘es würde gespielt’; es gibt Beides: ruhige, eher meditative Szenen, und aktionistische, mit viel Bewegung - Hauptkriterium für die Musik wird immer sein: einerseits die szenische Bedeutung ihrer Herstellung, andererseits die Temperatur, die Farbe, die Wirkung der musikalischen Schichten. Erstmal gibt es vor allem Fragen: Wie können die Perkussionisten ihre Instrumente nutzen, ohne sie im klassischen Sinne zu ‘spielen’ ? indem sie etwas in Gang setzen, das diese Instrumente spielt? indem sie ihrer üblichen Hilfsmittel beraubt sind? indem sie mit Teilen der Instrumente spielen, die eigentlich nicht dazu da sind?“ H.G. - aus einem Konzeptionspapier (1997/8) „....achtungsvoll übrigens .....Nie wird er alles erzählen, was er weiß..... Das zarte Papier .... Man klopft .... Wie er ohne ein Wort zu sagen das Fell der großen Trommel betrachtete.... Die zweite Nachtwache..... Aber besser doch, ich verhindere ein Zusammentreffen..... Und kommt von weit her...... Zeremonie..... Eine Audienz, die nicht stattfand und die nie erteilt werden wird....Eskorte .... Lautlos gehe ich wieder hinaus..... Die Stunde dieses Besuches..... Respektvoll .... Ich habe schon alles im voraus gestanden .... Ernstlich verwirrt und auf einmal fast geängstigt .... Diese Nacht von dunkler Schönheit ....Die seltenen Augenblicke, da der Mythos seinen Eintritt fordert in die alltäglichen Ereignisse des Lebens... .....Seltsam vor mir selbst verlegen........... Es wäre taktlos, ihn zu stören....“ .... aus einem ‘Buch, das nie geschrieben wurde’ (1914)

on: ...même soir.- (Music Theatre)