02/1989, Markus Müller, Jazzthetik
Review (de)

Heiner Goebbels/Heiner Müller

Der Mann im Fahrstuhl

„Die Musik reiht sich als Kette interessanter Perlen, durchkomponiert und nur im Sinne des Zornschen file card-System importiert, auf die Schnur des Textes.“ „Goebbels Versuch, die Sprachbilder im Kopf in Klänge zu verwandeln, ist in jeder Hinsicht gelungen, der Schluß der Suite spielt dann auch folgerichtig mit dem Text, d.h. geht vom Rhythmus der Originalvorlage weg und sortiert die Stimmen in den musikalischen Rhythmus.“ „Goebbels ist es gelungen, eine Einheit zu komponieren, die den Rhythmus des Textes und den Rhythmus der Musik im Wechsel von Kontrapunkt und Unisono zum Erlebnis werden läßt. Und das so gut, daß man hinnimmt, das Müllers Text postmodern in dem Sinne zu sein scheint, daß er in Auszügen durchaus geniale Momente trägt, als ganzes aber eher bizarr, ja ’überbewertet’ wirkt.“

on: Der Mann im Fahrstuhl (CD)